Die GEMA schränkt pädagogische Bildung ein
Durch die GEMA werden Kindergärten und Horteinrichtungen massiv in ihrer pädagogischen Kreativität eingeschränkt. Denn für alle öffentlichen Aufführungen irgendwelcher Filme oder Lieder werden mittlerweile Gema-Gebühren verlangt, die sich die meisten Kindergärten nicht leisten können.
Kindergärten müssen jetzt schon jeden Euro umdrehen und sehr wirtschaftlich arbeiten, um den Kindern so pädagogisch wertvolle Spielzeuge wie möglich zu besorgen. Heutzutage zählen dazu natürlich auch Medien und das Vorspielen von Kinderliedern oder pädagogisch sinnvoller Fernsehsendungen.
Als Erzieherin kann ich euch ein paar Beispiele für die Absurdität der GEMA nennen:
Kinderlieder: Es ist verboten, in der Öffentlichkeit Kinderlieder zu singen. Beim Laternenumzug dürfen wir nicht mal mehr "Laterne, Laterne" singen. Und die Kinder sind ganz enttäuscht, weil ihnen das Lied so gut gefällt 🙁
Filme: Wir dürfen den Kindern keine Filme mehr vorspielen. Nicht mal, wenn wir die DVD selbst gekauft haben! Letztens haben einige Kinder von dem Film "Die wilden Kerle" erzählt, den sie im Kino gesehen haben. Wir wollten den Film dann nochmal zusammen ansehen und mit den Kindern über die Elemente im Film diskutieren, um ihnen den Sinn und die Hintergrundgeschichte näher zu bringen. Mein Kollege hat also den Film angekündigt und besorgt und als wir ihn zusammen ansehen wollten, meinte mein anderer Kollege, dass das verboten ist. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was die Kinder für einen Aufstand gemacht haben, als wir die Vorstellung abgesagt haben. Die Enttäuschung in den kleinen Gesichtern war riesig.
Musik: Wir dürfen den Kindern keine CDs oder Kassetten mehr vorspielen! Wenn sich ein Kind zu seiner Geburtstagsfeier wünscht, dass wir Musik spielen, müssen wir sie jedes Mal enttäuschen und sagen, dass wir das nicht dürfen. Sonst müssten wir jährlich einen Betrag an die GEMA zahlen, den wir uns schlicht und einfach nicht leisten können!
So müssen die Kinder heutzutage mit weniger Medienkompetenz und weniger kulturellem Liedgut aufwachsen und unsere Pädagogik wird massiv durch die Gema eingeschränkt. Aber dafür lernen die Kinder auch etwas: Die wirtschaftliche Raffgier ist unendlich.
Noch ein ekelerregendes GEMA-Beispiel aus meinem Umfeld:
Eine Gruppe von Jugendlichen veranstaltete im Sommer eine Beach Party, um damit ihren Verein zu unterstützen. Durch die erhöhte Aufmerksamkeit sollte der Verein bekannter werden und mit einigen Euros durch den Verkauf von Würstchen und Getränken unterstützt werden. Insgesamt haben die Jugendlichen 250 Euro Gewinn gemacht, ihre Arbeitszeit nicht mitgerechnet.
Durch die Planung der Party haben die Jugendlichen so viel gelernt, wie Teamwork, Engagement und Verantwortung zu übernehmen. Sie wollten damit ihrem Verein etwas Gutes tun.
Doch einige Zeit später erreichte den Verein ein Schreiben, in dem er aufgefordert wurde, eine Strafe zu zahlen, weil Lieder gespielt wurden, deren Urheber bei der GEMA sind! Die Strafe betrug 600 EURO!
Anstatt der Unterstützung für den Verein von 250 Euro, muss der Verein jetzt 600 Euro zahlen. Unter solchen Umständen lohnt sich keine Vereinsfeier mehr. Die kleinen Vereine werden so ungerecht ausgenommen und das ganze Engagement der Jugendlichen war umsonst und hatte nur negative Auswirkungen. So traurig…
Kann nicht einfach mal jemand diesen unsäglichen Verein dicht machen? Merkt denn kein Mensch mehr, wie ungerecht dieser Verein ist? Und überhaupt: Woher weiß die GEMA überhaupt, was für Musik auf der Beach Party gespielt wurde? Die haben doch da nicht wirklich einen Spion hingeschickt, der sich alle Lieder aufgeschrieben hat oder???