Psychische Komplikationen
Organtransplantationen führen nicht nur zu körperlichen, sondern auch zu psychischen Belastungen.
Vor der Transplantation wartet man sehnsüchtig auf ein Spenderorgan. Auf die Euphorie kann die Depression folgen, wenn falscher Alarm gegeben wurde, weil das Organ doch nicht mehr zur Verfügung steht. Außerdem ist man ständig am Grübeln, ob es die richtige Entscheidung ist, sich operieren zu lassen. Dazu kommt die Angst vor dem Eingriff und Komplikationen dadurch.
Nach der Transplantation will man zunächst das Leben wieder genießen, doch auch diese Euphorie wird gebremst, da man sich anfangs schonen muss. Auch die tägliche Tabletteneinnahme wirkt sich negativ auf das Gemüt aus, ist aber notwendig, damit das neue Organ nicht vom eigenen Körper abgestoßen wird. Dazu kommen ständige Ängste, ob das Organ vllt. doch abgestoßen wird oder auch irgendwann versagt und man erneut die ganzen Qualen mit dem Warten auf das Spenderorgan durchmachen muss.
Insgesamt ist es ein Auf und Ab der Gefühle und Emotionen mit vielen Rückschlägen und Enttäuschungen, die ein Organempfänger durchleben muss und mit denen er klarkommen muss. Die Psyche wird bei der Organspende oft vergessen, ist aber genau so wichtig wie der körperliche Aspekt.