Militär-Drohnen
Hier findest du pro- und contra-Argumente zu militärische Drohnen. Der Eurohawk ist das zurzeit wohl bekannteste Beispiel für eine Drohne, denn das Debakel um seine Entwicklung geht in den Medien gerade um.
Definition
Drohnen sind unbemannte Flugobjekte, die von “Piloten” über Funk gesteuert werden und dabei auch Tausende Kilometer weit entfernt sein können. Sie werden hauptsächlich zu militärischen Zwecken und zur Aufklärung eingesetzt. Ihre Größe reicht dabei von winzig (wenige Zentimeter) bis zu der eines normalen Verkehrsflugzeugs (ca. 60 m Spannweite).
Drohnen können aber nicht nur Flugobjekte sein, sondern ebenso als Landfahrzeug, Wasserfahrzeug oder U-Boot eingesetzt werden. Hier soll es aber aufgrund der aktuellen öffentlichen Diskussion um Flugdrohnen (Unbemannte Luftfahrzeuge) gehen.
Benötigt Deutschland so etwas wie den Eurohawk? Welche Argumente sprechen generell für und gegen Drohnen?
Argumente für Militär-Drohnen |
Argumente gegen Militär-Drohnen |
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Gezieltes TötenEs ist besser, man tötet gezielt Terroristen, als dass man große Flächen mit Bomben beschießt, um evtl. den Terroristen zu treffen. Denn der Kollateralschaden dürfte bei gezielten Tötungen kleiner sein. Außerdem muss man nicht mit einer ganzen Armee einmarschieren, was noch zu viel mehr Krieg und Tod führen würde. |
Signature Strikes
Signature Strikes laufen folgendermaßen ab: Die Drohne kreist in der Luft, bis die Kamera eine Person erkennt, die einem bestimmten Muster (Signature) entspricht. Bspw. ein Mann mittleren Alters mit einem Gegenstand in der Hand, der ein Gewehr sein könnte. Die Drohnenbesatzung schlägt Alarm und erwartet den Befehl für den Mord.
Solche Signature Strikes sind nicht nur äußerst fragwürdig - denn, wer weiß schon, ob und wenn ja, warum ein Mann überhaupt ein Gewehr in den Händen hält? Wegen des durch die Drohnenmorde entstandenen |
Unterstützung der BodentruppenKein anderes Mittel ist so gut dafür geeignet, die Bodentruppen zu unterstützen, wie Drohnen: Sie könne Patrouillen begleiten und die Umgegend beobachten, ob ein Hinterhalt auf sie wartet und damit deren Leben retten. Und wenn unsere eigenen Soldaten erst in Gefahr geraten, können die Drohnen von oben eingreifen und sie beschützen und den Gegner bekämpfen. |
Drohnenmord statt FestnahmeEine Drohne kennt nur eine Option: Personen zu ermorden. Eine Drohne kann niemanden festnehmen. Drohnenangriffe werden einzig und allein zu dem Zweck geflogen, Menschen zu ermorden. Wenn man einen Drohnenmord plant, soll es keine Festnahmen geben. Wie Menschen verachtend ist das denn bitte? Man will die Leute gar nicht festnehmen und ihnen einen fairen Prozess machen! |
Effiziente AufklärungDrohnen sind preiswerter und schneller als andere Flugzeuge. Sie können bis zu 40 Stunden in der Luft bleiben und riesige Gebiete observieren. Sie können sofort zuschlagen, wenn sie etwas Verdächtiges entdecken und kosten dabei weniger als Jagdflugzeuge. Dabei können Drohnen die Bilder live in Echtzeit übertragen. Das ist insgesamt sehr effizient und Grund genug, damit sich auch Deutschland Drohnen anschafft. |
Missachtung fundamentaler RechteIm Völkerrecht ist die Beweislage sehr sehr hoch einzustufen, bevor man Jemanden gezielt töten kann. Und das ist im Falle der Drohnenmorde nicht gegeben. Da werden Menschen auf puren Verdacht hin, der von Einheimischen aufgestellt wird, ermordet. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, ob derjenige etwas getan hat. Schlimmer noch ist, dass nachweislich so viele Unschuldige ermordet wurden. Dazu die ständige Angst, wenn eine Drohne über dem Dorf kreist. Die niedrigsten Menschenrechte wie Sicherheit und Leben werden kaltschnäuzig missachtet. (Quelle ab Minute 10:00) |
Sicherheit für DrohnenpilotenWenn mit Hilfe von Drohnen Einsätze gegen Soldaten geflogen werden, können die Feinde beschossen werden, ohne die eigenen Leute zu gefährden. Nicht mal der Pilot der Drohne gerät in Gefahr, da er meist sehr weit entfernt sitzt, um die Drohne zu steuern. |
Drohnenmorde sind außergerichtliche HinrichtungenIn dieser Publikation in Link wird die Frage aufgeworfen, in wiefern die "Linzenz zum Töten" nun langsam doch aus den James-Bond-Filmen nun in unsere Realität gekommen ist. Wenn Drohnen Bomben auf Menschen werfen, werden diese - und oft weitere Menschen - getötet, ohne jemals eine Gerichtsverhandlung gehabt zu haben. Die Todesstrafe ist in den meisten Ländern schon abgeschafft. Aber durch Drohnen werden Menschen nicht mal durch Richter oder Ärzte getötet, sondern durch einfache Soldaten. |
humanitäre Folgen durch DrohnenangriffeIch habe hier mal eine völkerrechtliche, psychologische und ethische Betrachtung - Ein Report von: Women’s International League for Peace and Freedom – Article 36 – The International Disarmament Institute of Pace University und IPPNW Deutschland. Dort wird deutlich dargestellt, dass Drohnenangriffe nicht "nur" Menschen ausschalten, sondern breite Auswirkungen auf verschiedenste gesellschaftliche Bereiche haben: Fangen wir mal mit den psychischen Folgen für die Betroffenen an. Wie muss sich das anfühlen, wenn man weiß, dass ständig aus dem Nichts plötzlich eine Bombe... |
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Double Tap StrikesBei double tapping wird eine Zielperson von der Drohne erschossen oder zerbombt. Wenn dann Helfer herbeieilen, um zu retten, was noch zu retten ist, setzt der zweite Angriff ein: der Beschuss der Helfer. Dabei verlieren die mutigen Mitmenschen das Leben, die anderen helfen wollten! Das trägt in der Bevölkerung verständlicherweise noch zu mehr Hass auf den Westen bei und steigert die Sympathie für Terroristen in der Bevölkerung. |
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Drohnen heizen Terrorismus anEine Bevölkerung, die in ständiger Angst vor den Amerikanern und den Drohnenangriffen lebt, deren Kinder von Drohnen getötet werden und deren Leben zerstört werden, entwickelt unweigerlich einen Hass auf die Angreifer. Egal, aus welchem Grund die Drohnen Angriffe fliegen: die Bevölkerung hat Angst, fühlt sich bedroht und machtlos. Selbst als rechtschaffener Bürger muss man Angst haben, getroffen zu werden, sozusagen als Kollateralschaden. Das ist kein würdiges Leben. Deshalb tragen die Drohnen dazu bei, die Wut und den Extremismus in der Bevölkerung zu erhöhen. Die Menschen... |
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Misstrauen und Tod in der BevölkerungWeil die USA Einheimische für die Bestimmung der Drohnenziele heranzieht, verdächtigen sich die Menschen gegenseitig, Spione für die USA zu sein. Das führt zu ständigem Misstrauen allen Anderen gegenüber, zu falschen Anschuldigungen und zu Morden in der Bevölkerung. Es kommt vor, dass am Straßenrand Leichen mit einem Zettel liegen, auf dem steht, dass diese Person als Spion für die Amerikaner gearbeitet hat. Solch einen Hass haben die Menschen... |
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Einheimische bestimmen DrohnenzieleDie USA rekrutieren Spione unter den Einheimischen in Pakistan. Diese Spione sollen die Ziele für die Hellfire-Drohnen auswählen. Stellt euch mal vor, ihr gebt jemandem Geld, damit der euch Terroristen zeigt. Ihr selbst kennt die Terroristen nicht, aber ihr vertraut der Aussage des Spions. Daraus ergeben sich schwerwiegende Fehler: - Der Spion kann nun im Dorf oder in der Stadt umhergehen und auswählen, wer ihm nicht passt. Auf wen er eine besondere Wut hat, zeigt er einfach bei den Amerikanern an. - Wenn der Spion niemanden findet, der ein Terrorist ist, aber Geld benötigt, wird... |
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Todesstrafe ohne Gerichtsverhandlung
In jedem Rechtsstaat bekommt jeder Kriminelle eine Gerichtsverhandlung für jedes Verbrechen, das er begangen hat. Das ist auch gut so, denn Menschen müssen sich gegen Anschuldigungen verteidigen und ihre Unschuld beweisen können. Kein Mensch bei klarem Verstand würde etwa auf die Idee kommen, einen Vergewaltiger auf puren Verdacht hin hinrichten zu lassen.
Das Militär aber ermordet Menschen mit ihren Drohnen - ohne vorherige Gerichtsverhandlung, ohne Gegenbeweise zu sammeln, ohne Zeugen, Angehörige oder Freunde zu vernehmen. Es ist schon schlimm, wenn Menschen getötet werden |
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Drohnen töten UnschuldigeEs ist kaum verwunderlich, dass unter den Drohnentoten auch unschuldige Zivilisten, alte Frauen und Kinder zu finden sind. Denn wie will man aus Hunderten Metern Entfernung erkennen, wer da unter einem läuft? Wie soll eine schwarz-weiß Kamera sehen, ob man eine Bombe oder eine Melone unterm Arm trägt? Und woher soll der Drohnenpilot wissen, ob man ein Gewehr für einen Terroranschlag oder zur Selbstverteidigung in den Händen hält? Da werden unschuldige Menschen... |
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Hemmung zum Töten wird gesenktWenn ein Drohnenpilot seinem Feind nicht direkt gegenüber steht, sondern ihn nur über die Kamera an der Drohne sieht, ist es für ihn viel leichter, auf den Knopf zu drücken, um ihn zu töten. Wenn man direkt vor Ort ist und einen vermeintlichen Feind sieht, hofft man, dass dieser sich nicht feindlich verhält und alles gut ausgeht. Schwebt man dagegen über dem Feind und sieht ihn nur wie einen Avatar in einem Computerspiel, ist die Hemmung, ihn zu töten, viel geringer. |