Gentrifizierung

45% dafür
(5 Stimmen)
55% dagegen
(6 Stimmen)

Der Begriff Gentrifizierung leitet sich vom englischen gentry (niederer Adel) ab und wurde in den 1960er Jahren in England geprägt. Gemeint ist damit die Aufwertung von Stadtteilen. Mit anderen Worten: der Übergang von einem eher verpöhnten Stadtteil zu einem begehrten Stadtteil.

Mit dieser Aufwertung steigen auch die Mietpreise in dem betroffenen Stadtteil, da die Leute bereit sind, mehr für die Miete auszugeben. Und das wiederum sorgt dafür, dass die bisherigen Bewohner, die immer wenig Miete gezahlt hatten, verdrängt werden. Denn nicht nur die Mietpreise steigen, sondern auch die Nachbarschaft: Menschen, mit denen sich die Alteingesessenen nicht mehr identifizieren können und Geschäfte, die mehr auf die Bedürfnisse der kaufkräftigen Kundschaft eingehen, ersetzen die bisherigen “Billigläden”.

Wie kommt es zu einer Gentrifizierung?

Am Anfang des Gentrifizierungsprozesses besteht häufig viel Leerstand in einem Stadtviertel – also viele leerstehende Wohnungen, in denen niemand wohnen will. Dadurch sind die Mieten dort extrem niedrig. Die billigen Wohnungen werden dann bevorzugt von “Kreativen” wie bspw. Malern und Zeichnern angemietet, die nicht so viel Geld übrig haben und sich bspw. ein Atelier für ihre Gemälde einrichten.
Wenn dann eine Zeit lang viele Künstler und Kreative in einem Stadtteil wohnen, man einige Ateliers sogar besichtigen kann und die Stimmung dadurch bei den Menschen. Denn die Kriminalitätsrate liegt dann meistens niedriger als in Problemstadtvierteln.

Dadurch steigt das Ansehen des Stadtteils und das Bedürfnis, dort wohnen zu wollen. Deshalb sind die Menschen auch bereit, mehr Geld für die Wohnungen auszugeben.

Positiv oder Negativ?

Solche Gentrifizierungsprozesse ändern natürlich das Stadtbild – zumindest in dem betroffenen Stadtteil – erheblich. Die Frage ist, ob man die Gentrifizierung unterstützen sollte, weil dadurch viele Vorteile für eine Stadt entstehen oder sollte man lieber versuchen, sie zu verhindern, da sie eher negative Auswirkungen auf die Stadt hat? In der folgenden Tabelle werden alle Argumente gesammelt.

Argumente für Gentrifizierung

Argumente gegen Gentrifizierung

2022-11-16 22:54:29pro kontra

Arbeit muss sich lohnen

Reichere Menschen müssen das Recht haben bestimmen zu können wo sie wohnen, da sie sich dieses Privileg mit ihrer eigenen Hände Arbeit erarbeitet haben.

2022-11-16 22:55:25Besucher

Ungerechtigkeit

Wenn der zuständige Städtebau sich nur darum kümmert, Stadtteile aufzuwerten, um sie für die reicheren Bewohner attraktiv zu machen, dann werden die ärmeren Menschen übergangen. Für diese Bewohner wird kein Aufwand betrieben, damit sie bessere Wohngegenden bekommen. Die Gentrifizierung nutzt somit nur den Reichen und ist damit ungerecht den Armen gegenüber. Daher sollte man keine öffentlich geförderte Gentrifizierung dulden, sondern das Budget in Projekte für Hilfsbedürftige stecken - oder zumindest in Projekte, von denen alle Bewohner profitieren.

2022-11-16 22:54:08pro kontra

Stadtverschönerung

Durch die Investitionen und das neue Klientel ist der Stadtteil attraktiver. Dazu führt dies zur Ankurbelung des Tourismus.

2022-11-16 22:54:48pro kontra

Soziale Spaltung

Der Gentrifizierungsprozess führt zu einer sozialen Spaltung

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