schlechtere Lebensbedingungen für viele Arbeiter

Auf den ersten Blick ist das Fairtrade Siegel positiv für Bauern und Arbeiter in armen Ländern, aber wenn man einen zweiten Blick darauf wirft, sieht die Situation anders aus. Denn was ist mit den Bauern und deren Arbeitern, die nicht von Fairtrade unter Vertrag genommen werden?

Es ist nur ein ganz kleiner Bruchteil aller Bauern in den armen Ländern, die bei Fairtrade unter Vertrag stehen und die dementsprechend auch fair bezahlt werden. Fairtrade führt dazu, dass ein neues Segment entsteht: das hochpreisige Segment, in dem sich reichere Menschen ihr Gewissen “rein kaufen” können. Diese Konsumenten fallen somit für die anderen Bauern weg.

Entweder gab es zuvor schon ein höherpreisiges Segment für den jeweiligen Artikel oder eben nur niedrigpreisige. Und bei beiden Segmenten fehlen durch Fairtrade nun die Kunden, die viel bezahlen können. Das führt dazu, dass die anderen Bauern, die nicht mit Fairtrade handeln, noch weniger ihrer Produkte absetzen können als zuvor.

Demzufolge müssen die "Nicht-Fairtrade-Bauern", die jetzt weniger Produkte verkaufen, ihren Arbeitern niedrigere Löhne zahlen oder sie entlassen. Das führt wiederum dazu, dass die armen Arbeiter noch ärmer werden oder überhaupt keine Arbeit mehr haben. Und dadurch werden unzählige Familien in die Armut getrieben.

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