Institutionelle Benachteiligung von Jungen

Dieses Argument könnte auch “Sexismus gegen Jungen” oder “Diskriminierung” von Jungen heißen, denn das beinhaltet die institutionelle Benachteiligung von Jungen in Kindergarten, Schule und Ausbildung. Dass die Schule nicht für Jungen gemacht ist, sondern eher für Mädchen, die besser ruhig sitzen können, wurde schon gesagt (Quelle). Aber dass das nicht nur mit der erhöhten Aktivität von Jungen und Männern zu tun hat, beweisen andere Studien (Quelle).

Es fängt an mit dem Kindergarten: 97 Prozent der Erzieher sind weiblich. Und das soll nicht heißen, dass Frauen schlecht für Kinder sind, aber Frauen haben andere Interessen als Männer. Und weibliche Erzieherinnen sind eher zugänglich für Malen, Puppen oder ruhigere, kreativere Spielideen. Natürlich lernen sie auch, Jungs den Freiraum für Toben zu lassen. Aber in ihrer Art bekräftigen können sie die Jungs nicht. Und so wird mit nonverbaler und paraverbaler Kommunikation bereits Jungen im Kindergarten vermittelt, dass man auf sie nicht so sehr eingeht.

Auch in der Grundschule gibt es mehr weibliche Lehrer, was zu weiteren Problemen führt. Zitat:

” In der Grundschule sehen sich Jungen einer weiblichen Übermacht an Lehrkräften gegenüber – und werden von den Lehrerinnen häufig benachteiligt.” (Quelle)

Und das zieht sich durch die gesamte Schulzeit (nachzulesen unter der gleichen Quelle). So bekommen Jungen für die gleichen Leistungen schlechtere Noten – und das über Fächergrenzen hinweg, wie Deutsch, Mathematik und Sachkunde. Das bedeutet bspw. wenn die Schüler einen Aufsatz schreiben und die Lehrer müssen diesen benoten, dann führt schon die Tatsache, dass ein männlicher Name darüber steht, zu einer schlechteren Bewertung. Hätten die Lehrer einen Aufsatz mit einem weiblichen Namen, wird dieser besser bewertet.

Jungs müssen sich also mehr anstrengen, um gleiche Noten zu bekommen. Das ist auch ein Grund dafür, dass der Weg in die Berufsausbildung für Jungs erschwert ist. Und bei gleichen Noten werden Schülerinnen besser bewertet und erhalten (bzw. erhielten) eher eine Gymnasiumempfehlung. Und wenn man alle Schulabgänger zusammenzählt, die keinen Abschluss schaffen, dann sind das zu 62% die Jungen.

Die Verlierer in diesem institutionellen Sexismus sind ganz klar die Jungen. Und das tragen sie in ihr Leben als Mann unbewusst mit.

Wer sich jetzt wundert, warum er nur von Diskriminierung gegen Mädchen oder Frauen gehört hat, wundert sich zu recht. Es ist traurig…

pro contra