Atomkraft
Unter Atomenergie (oder auch: Atomkraft, Kernkraft, Kernenergie) wird allgemein die Herstellung von Strom verstanden, der bei der Spaltung von Atomkernen entsteht.
Wie funktioniert Atomkraft?
Sobald Atomkerne gespalten werden, entsteht eine Kettenreaktion, durch die viel Wärme erzeugt wird – ähnlich der Wärme, die entsteht, wenn man Metall oder Plastik biegt. Da die nun heißen Atomkerne im Wasser liegen, erhitzt sich das Wasser drum herum und verdampft schließlich. Der entstehende Wasserdampf breitet sich aus und bahnt sich seinen Weg durch eine Turbine, die anfängt zu rotieren. Durch das Rotieren wird ein Generator angetrieben, der letztendlich den Strom aus der Atomenergie erzeugt und in das Stromnetz leitet.
Nutzung der Kernenergie
Im Jahr 2010 kam knapp ein Viertel des gesamten Stroms in Deutschland aus der Atomenergie. Der genaue Anteil des Atomstroms lag in Deutschland bei 22,6 %. Weitere Stromquellen sind Mineralöle, Erdgas, Steinkohle, Braunkohle und erneuerbare Energien.
Die Debatte um Atomenergie
Während der Stromerzeugung in Atomkraftwerken werden radioaktive Stoffe produziert, die für Menschen, Tiere und Umwelt gefährlich sind und über viele Generationen hinweg radioaktiv strahlen. Aus diesem und weiteren Gründen gibt es oft Kontroversen und Demonstrationen gegen die Atomenergie.
Und jetzt seid ihr dran: Welche Argumente gibt es für und gegen Atomstrom?
Argumente für Atomkraft |
Argumente gegen Atomkraft |
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Saubere EnergieAtomkraft ist eine saubere Energieform, weil dadurch kein klimaschädliches CO2 produziert wird. |
Zerstörung des LandschaftsbildesDie Kühltürme von Atomkraftwerken zerstören schöne Landschaftsbilder. Es sieht einfach unästhetisch aus, wenn solche riesigen Betonklötze in der Landschaft rumstehen. Werte wie Ästhetik oder Natur sind der Atomkraft völlig egal. Ich rege mich jedesmal auf, wenn ich diese hässlichen, grauen Gebäude sehe. |
Weltweit werden Atomkraftwerke gebautMomentan existieren weltweit 440 Kernreaktoren. Aber es sind 170 neue Projekte in Planung, die insgesamt 560 Kernreaktoren hervorbringen sollen. Die ganze Welt plant also neue Kernkraftwerke - die Anzahl der Reaktoren soll sogar mehr als verdoppelt werden. Nur Deutschland will mal wieder einen Sonderweg gehen und denkt, dass es das einzige Land ist, das das Richtige tut. Sorry, aber die ganze Welt irrt sich und n... |
Uranvorräte sind bald leerDie Vorräte von Uran, das die Grundlage für Atomstrom darstellt, reichen nur noch ca. 60 Jahre. Wenn man also jetzt auf Atomkraft setzt, neue Atomkraftwerke baut oder alte sanieren lässt, dann steht man in spätestens 60 Jahren vor einem Haufen Schrott, in den man jetzt Unsummen an Geld investieren würde. Aber die 60 Jahre sind vorsichtige Schätzungen. Weltweit steigt ja der Energiebedarf ständig an. Und wenn sich der Energiebedarf schlagartig verdoppeln würde, dann würde das Uran nur noch 30 Jahre reichen. Man MUSS also in erneuerbare Energien investieren. Atomkraft macht... |
Versorgungssicherheit durch AtomstromDie Kernenergie ist notwendig, um Deutschlands ständige Versorgung mit Strom sicherzustellen. Und weil die Versorgungssicherheit ein Ziel der Energiepolitik ist, sollte sie auch unbedingt erreicht werden. Ohne Atomenergie ist dies kaum möglich. Denn der Brennstoff Uran, der zur Gewinnung von Kernenergie notwendig ist, ist noch ca. für 300 Jahre verfügbar. Außerdem ist Uran auf nahezu der ganzen Welt verfügbar. Die fossilen Energieträger, wie Öl und Gas sind lange nicht überall verfüg... |
Atomkraft ist sehr teuerDas Argument für Atomkraft, sie sei ein günstiger Energielieferant, ist Augenwischerei. Tatsächlich ist Atomkraft nur (manchmal) billiger, weil sie vom Staat subventioniert wird. Und dadurch zahlen letztendlich die Steuerzahler für jede einzelne KWh Atomstrom 4,3 Cent. Aber beim Bezug des Atomstromgs wird dieser Betrag natürlich nicht mit eingerechnet. In Wahrheit ist Atomkraft sogar noch teurer als Solarenergie, die ja auch vom Staat finanziert wird - aber eben nicht so heftig. Atomkraft lebt... |
Preiswerte EnergieDas teuerste an einem Atomkraftwerk ist der Bau selbst. Die Kosten des Baus eines Atomkraftwerkes sind rund doppelt so hoch wie die eines Kohlekraftwerkes. Das heißt, wenn der Atommeiler erstmal steht und abbezahlt ist, kann er sehr preiswerten Strom produzieren. Die Produktionskosten einer Megawattstunde Strom kosten im Atomkraftwerk 15 bis 20 Euro. In Kohle- und Gaskraftwerken kostet die gleiche Menge Strom 30 bis 4... |
Unsichere Zwischenlager/CastorenDa man momentan noch nach einem Endlager sucht, gibt es bis jetzt sozusagen nur Zwischenlager. Doch sicher sind die echt nicht: In Brunsbüttel lagern mehrere Castor-Behälter (Behälter mit radioaktivem Müll, auch Castoren genannt), eine Studie hat ergeben ergeben, dass (von 251 Castoren) 55 Stück vom Rost stark beschädigt sind. Besonders anfällig sind die Deckel. Auch werden manche nicht säuberlich gestapelt, sondern werden teils mit Baggern auf einen Haufen gekarrt, wie ein Bild auf Stohl.de zeigt. Also SICHER ist das auf keinen Fall... |
Geld für die StaatskassenAtomkraftwerke werfen richtig viel Geld für den deutschen Staatshaushalt ab. Ohne das Geld der Atomenergie würde Deutschland noch viel weiter in den Schuldenbergen versinken. Folgende Einnahmen bringt der Atomstrom dem deutschen Fiskus: - Die Atomkonzerne zahlen in den Fonds zur Förderung regenerativer Energien 200 Millionen Euro jährlich ein. Insgesamt sollen so 16,5 Milliarden Euro zusammen kommen. - Wenn die Kernbre... |
Streit um Atommüll lähmt PolitikSeit über 30 Jahren streitet sich die Politik über Endlager für den Atommüll. Die ganze Zeit und Energie, die dafür aufgebracht wird, könnte in anderen Angelegenheiten für längst überfällige Entscheidungen und für Fortschritt sorgen. Politiker, Umweltschützer und andere Gruppen werden durch die zermürbenden Debatten gelähmt und sollten ihre Energie viel sinnvoller in die Volkswirtschaft investieren. |
Unzureichende NotfallplanungDas Bundesamt für Strahlenschutz hat eine Studie durchgeführt, die die Notfallplanung für den Ernstfall durchspielt. Ein Supergau in einem deutschen Atomkraftwerk wäre noch verheerender als bisher angenommen. Die Katastrophenplanung würde nicht hinterherkommen und weite Landstriche würden verseucht. Würde im Atomkraftwerk Phillipsburg ein Störfall passieren, dürften Menschen noch in 100 Kilometer Entfernung ihre Häuser nicht mehr verlassen. Außerdem verdeutlicht die Studie noch ein weiteres Problem: Die Eingreifrichtwerte sind in Deutschland viel höher als in Japan. Das... |
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Atomkraft erzeugt CO2Entgegen Behauptungen der Atomindustrie erzeugt Atomkraft sehr wohl CO2 - und damit ist der Vorteil der Umweltverträglichkeit der Atomenergie gegenüber Kohlekraftwerken auch wieder dahin. Zwar wird direkt beim Erzeugen der Atomenergie kein CO2 erzeugt - sehr wohl aber bei der Prozesskette, die überhaupt erst Grundlage für die Erzeugung der Atomkraft ist: - Beim Bau der riesigen Atommeiler - Beim Transport der Baustoffe und des Brennstoffs Uran - Bei der Beheizung und Instandhaltung der Anlagen - etc. Und wenn man bedenkt, dass das Uran für deutsche Atomkraftwerke aus Ländern... |
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Anhäufung von Atommüll"Nach über 40 Jahren Kernenergienutzung in Deutschland haben sich bereits 100.000 Kubikmeter radioaktive Abfälle angesammelt. Sie beinhalten auch hochradioaktive Abfälle mit langlebigen Nukliden, die Halbwertszeiten von einigen 100.000 Jahren haben, insbesondere die abgebrannten Brennelemente – eine Hinterlassenschaft für Tausende nachfolgender Generationen. Für diese Abfälle gibt es keine Alternative zur unterirdischen Endlagerung in einer geologischen Formation in mehreren Hundert Metern Tiefe. Bislang sind zwar Konzepte hierzu weit entwickelt, in Deutschland ist aber noch kein... |
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Hohe Sicherheitsrisiken bei Erzeugung der AtomkraftDie Erzeugung von Atomkraft ist mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbunden: Bei den meisten Störfällen in Kernreaktoren ist menschliches Versagen die Ursache. Deshalb bringt es auch nichts, wenn "supersichere" Kernkraftwerke der Generation III oder IV gebaut werden - am Ende sitzt immer irgendwo ein Mensch, der einen Fehler machen kann, sei es bei Reparaturarbeiten, bei der Bedienung der Anlage oder bei wichtigen Berechnungen. Zu dem menschlichen Sicherheitsrisiko kommt noch das der immer älter werden Atommeiler hinzu. Die meisten Atomkraftwerke, die heute in Betrieb sind, haben schon... |
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Es gibt kein EndlagerAtommüll strahlt für Millionen Jahre. Wo soll man so etwas aufbewahren? Im Moment wird der ganze strahlende Müll in Zwischenlagern gesammelt. Wenn man ihn unter die Erde packt, gehen die Fässer irgendwann kaputt. Auch wenn das erst in Tausenden Jahren ist - wir verseuchen damit unsere nachfolgenden Generationen und die Natur für immer (für menschliche Verhältnisse). Egal, wo der Atommüll aufbewahrt wird, irgendwann wird er austreten und alles verstrahlen! Denkt doch mal nach! |